augenblick voll seligkeit
namenlos
schrankenlos
schwerelos
bleib hier
du gehst
komm wieder
augenblick aus glas
Wolken ziehen weg
glitzernde Wellen im See
die Sonne dringt durch
Vogelgezwitscher
junges Grün erwacht am Baum
neues Leben winkt
verwelkte Halme
umgeknickt von starker Macht
machen Blüten Platz
grüner Ginster grüßt
Knospen winzig sprechen von
leuchtend gelber Pracht
fern und rot
Licht versinkt
im Wolkenbett
Land verschwimmt
Sonnenstreif
im Wasser spielt
wilde Wasser
finden Ruh'
Harmonie
alles eins
Körper Seele
Sinfonie
halte an
Momente nur
sie wirken nach
Glück in mir
gesichter
nachts
schemenhaft
zeit und geist
melodie
der illusion
gesichter der nacht
orpheus singt
im horizont
grau in grau
wolkenmeer
grüne blätter
tränen
träumen licht
zweimal großes M
in Sand geschrieben
Hosenbeine flattern
Zigarette verglüht
vom Wind - einfach verwischt
meine Spuren am Strand
gezeugt
geboren
nie werden sie gefragt
ob ihnen unsere welt gefällt
fröhlich tapsen sie ins leben
mutig umarmen sie unsere zeit
und ahnen doch verletzlichkeit
kleine hand sucht große hand
vertrauen schutz geborgenheit
leite sie - und liebe fließt
warme hoffnungsvolle zeit
2009tautropfen funkeln im spinnennetz
sonnenstrahlen huschen
über teppiche aus buntem laub
nebel hüllt das leben ein
kein zweifel mehr
der winter naht
natur verblasst
und stirbt den kleinen tod
im unschuldigen schnee
die sonne kraftlos matt
eisblumen lässt sie glitzern
und gaukelt wärme
fort mit trügerischer hoffnung
auf wärmende strahlen
in unpassender zeit
eiszeit ist eiskalt
und dann
… erwacht ganz leis’ das leben
vorbei
planlose hetze
nichtige sorgen
pause
zeit zu atmen
zeit zu denken
zeit zu hoffen
weiter
luftblau beflügelt
lockenden zielen entgegen
leben
aus "Rasende, ruhende Zeit" ETAINA-Verlag, Tholey 2008buntes blumenbeet
platt gedrückt vom regensturz
die lilie blüht
blätter tropfenschwer
glockenblumen blau und zart
läuten licht herbei
ferner donner grollt
hinter dunklen wolken grüßt
ein regenbogen
Ich - Frau
wissen
wollen
weiß ich?
(doch)
leben
fühlen
Leben fühlen
bin ich?
bin
Leben
Fühlen
Wissenwollen
ich bin Ich
Du - wer bist du?
plötzlich
schwirrst du durch mein Leben
deine Augen leuchten
mein Vertrauen wächst
und doch
bringst du mir
dunkle Stunden
unsere Wege trafen sich
dein Lächeln
schwingt meine Seele hoch
leise
beginne ich zu schweben
ich - du: wir?
aus "Luftgeflüster, Erdgeheimnis" ETAINA-Verlag, Tholey 2009Ich bin ein Botschafter
erzähle dir Geschichten
von Wechsel und Beständigkeit
vom immerwährenden Fluss der Zeit
vielerlei Erfahrungen
tief in mir versammelt
bereit zum Brückenbau
zwischen gestern und morgen
lass die Gedanken fliegen
das Leben drängt weiter
mit dir oder ohne dich
beständig ist allein der Wechsel
das Rad der Zeit steht niemals still
Parkplätze voll besetzt
Mütter total gehetzt
endlose Schlagen an den Kassen
geschmückte Buden in den Gassen
himmlische Glockenklänge
Oh-Tannenbaum-Chorgesänge
Kinder die quengeln
Väter die drängeln
Düfte von Glühwein und Grog so zart
ein Nikolaus mit verrutschtem Bart
Oh du fröhliche - es ist soweit:
Wir haben wieder Weihnachtszeit
Glocken rufen
Menschen warten dicht gedrängt
im feierlichen Lichterglanz
frohe Kinderstimmen singen
von dem Wunder nachts im Stall
tauen eingefrorene Herzen auf
Hände reichen sich zum Friedensgsruß
halten fest
in gemeinsamem Gebet
fremde Hände
kraftvoll zart
lassen Wärme strömen
wie einst
in fast vergessener
stiller Nacht
Grüne Spitzen tasten sich die Wand empor,
erwecken braun' Geäst zu reichem Leben.
Die frischen Blätter kühn im Windstoß beben.
Amsel-Drossel-Ruf trifft hoffnungsvoll mein Ohr.
Bald schon schmückt die weiße Mauer Volldekor.
Sieh hin! Der Wein - erfüllt von wildem Streben -
will Ast und Blatt zur dichten Wand verweben.
Bunte Vogelscharen zwitschern hell im Chor.
Abendsonne flammt den späten Farbensatz.
Rot und goldene Strahlen übergießen
wilden Wein mit Abschied. Zaghaft tschilpt ein Spatz.
Die Blätter fort, vom Sturm des Orts verwiesen.
Leblos scheint die Wand, weist nur Geäst den Platz,
an dem aufs Neue grüne Spitzen sprießen.